Color Music

Christian Winninghoff Rezensionen zu ‘Color Music’ 2003

color music‚Leading a core sextet with occasional guests added he crafts a program of music rich in moody hues and textures. I hear the dusky minimalist influence of Miles in his brass work. But Winninghoff often favors a sharper, more piquant tone than the Dark Prince. In league with Friedrich’s somber questing chords on the prefatory ‚de la rosa’, it makes for enveloping musical scenery. Winninghoff’s also well-equipped to play soft and dulcet in a style akin to Kenny Wheeler as his flugelhorn musings on ‚2 Oranges’, another intimate duo meeting with Friedrich, skillfully demonstrate. The nebolous signifier ‚post-bop’ seems most appropriate in categorizing the music’s overall cast, though shades of European classicism, big band swing, dub, and funk also tint the band’s musical view screen. Pieces like ‚green card bolero’ and ‚dark blue’ utilize the augmented ensemble and the added voices of Lackner’s reeds and Von Kaphengst’s bass make for an even plumper sound. An enigmatic reggae vocalist known simply as Cappuccino joins in on ‚yellow yak’ and ends up more of a distraction than an enhancement. The well-plotted stylistic detours are often entertaining, but the meat of Winninghoff’s music lies in stretches where he and his colleagues place their attentions on the basic art of blowing together and crafting creative solos.’
Derek Taylor in Jazz Cadence (USA) 04/04

‚Weiter und weiter dringt auch Christian Winninghoff mit seinen Musikern ins Neuland vor. Der Kölner Trompeter und Flügelhornist legt nach ‚La Vie’ (1999) nun die zweite CD vor, ‚Color Music’. Wie bei einem Mann, der mit Markus Stockhausen musiziert und in der Jazzkantine mitkocht, nicht anders zu erwarten, ist die Bandbreite enorm. Mit Jazzkantinen-Kollege und Rapper Cappuccino entfesselt er in ‚Yellow Yak’ einen verjazzten Reggae. Nicht ohne Ironie geht es ab, wenn der Komponist Winninghoff die blues-rockige Nummer ‚Dark Blue’ mit pastosen Gitarrenriffs und virtuosen Läufen beginnen lässt, das ganze dann in glasklaren Bläsersätzen und einem packenden Saxophonsolo ausklingt. ‚Color Music’ ist ein Abenteuer mit viel Witz. Ob Funkjazz, Bebop oder Bolero, die Christian Winninghoff Group beherrscht dank ausgezeichneter Einzelmusiker alle Farben.
Thomas Kliemann im Bonner General-Anzeiger 15.04.04

‚Christian Winninghoff galt seit 1999 als einer der „talentiertesten Nachwuchstrompeter“ der Jazzszene. Inzwischen hat er sein großes Talent so oft eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass man ihn gerne einfach als „einen der besten Trompeter“ der Musikszene bezeichnet.

Möglicherweise zu Recht – und nicht allein beschränkt auf den Jazzbereich. Das Mitglied des Bundesjazzorchesters und der legendären Jazzkantine legt nach „La vie“ (1999) mit „Color Music“ sein zweites Album vor. Begleitet wird er unter anderem von Jürgen Friedrich (p), Niels Klein (sax, cl) und Kai Schönburg (dr). Special Guests wie der Rapper Cappuccino und weitere zeugen von der Vielseitigkeit des Albumkonzepts. Die Kompositionen stammen durchweg von Winninghoff selbst. Ob freie Duo-Improvisation, sanfte, lyrische Balladen oder Funkjazz gepaart mit Reggae, er setzt seiner Kreativität keine Grenzen. Nicht zuletzt diese Reichhaltigkeit ist es, die „Color Music“ zu einem anspruchsvollen, packenden Album macht. Zeitgenössischer Jazz aus deutschen Landen, der absolut überzeugt!’
Peggy Thiele in jazzdimensions 01/04

‘Poesie ist Programm! Ja, genau: ‘Green Card’, wie Christian Winninghoff hier einen Bolero nennt, trifft es. Für sein Album müsste er eine Green Card erhalten, damit Amerika in Ruhe ein originelles Stück Euro-Jazz studieren kann. Der Trompeter der Jazzkantine hat mit Band und Gästen wie dem Sänger Cappuccino eine Suite nicht primär der Rhythmen, sondern der Farben aufgenommen, beginnend mit dem vom frühen Miles Davis inspirierten ‘de la rosa’ über grün, gelb, blau, schwarz, weiß bis zum lyrisch spröden ‘the end of the grey’. Dass die Reihenfolge der Poesie folgt, ist Programm. Alles changiert. Was entspannt ist, ist zugleich spannend, was erdig auch luftig. Und auf dem bluesigen Grund von ‘dark blue’ drehen die Bläser Pirouetten, dass selbst Johnny Griffin schwindlig würde.’
Meier’s Stadtmagazin 03/04

‚Vielseitig zeigte er sich bereits in seiner Mitarbeit in stilistisch höchst unterschiedlichen Bands und Musikern wie der Jazzkantine, Markus Stockhausen, Heinz-Rudolf Kunze oder Marla Glen und Vielseitigkeit ist auch auf dieser Einspielung des Trompeters Christian Winninghoff Trumpf. Der Einstieg mit der freien Duoimprovisation von Winninghoff und dem Pianisten Jürgen Friedrich und dem ‚Green Card Bolero’, einer kontemplativen Paraphrase auf Ravels Klassiker mit langgezogenem, vom Bandleader und den Saxophonisten Niels Klein (Tenor) und Marko Lackner (Alt) unisono vorgetragenem Durthema, ist sehr melancholisch geraten, baut aber eine subtile Spannung auf. Nach dem impressionistischen Flügelhorn-Piano-Duo ‚2 Oranges’ nimmt die Winninghoff Band in ‚Yellow Yak’, einem Reggae mit Rap-Intro (Cappuccino), erstmals rhythmisch Fahrt auf. Ausgehend vom boppigen ‚Dark Blue’ über das mit intelligent formulierten Chorussen von Winninghoff und Gitarrist Werner Neumann aufwartende ‚Black Widow’ bis hin zum modalen ‚The Great White Open’, das Niels Klein mit einem expressiven Solo dominiert, steigert sich die Intensität des von Klaus Kappmeyer, Bass, und Kai Schönburg, Schlagzeug, vorangetriebenen Zusammenspiels immer mehr, um dann in der Ballade ‚Red – How Many Miles’ und dem erneuten Zusammenspiel von Winninghoff und Friedrich in ‚The End Of The Grey’ wieder langsam zurückgefahren zu werden. Der Titel ‚Color Music’ ist hier Programm, denn Winninghoff und seine musikalischen Mitstreiter loten hier eine große Bandbreite von Klangfarben und Stimmungen aus. Ein rundum gelungenes Werk.’
Christian Gaier im jazzpodium 03/04

‚Ein anderes Wort für Pluralismus ist „Color Music“, für Christian Winninghoff ein Stilregenbogen. Im Duo mit Pianist Jürgen Friedrich hat er mit gedämpfter Trompete in freien Tonversen „De La Rosa“ betrachtet und in poetischen Akkordfolgen von „2 Oranges“ geträumt. Beim „Green Card Bolero“ ist die Form schon fester, denn da swingt er mit seinem Ensemble elegant zum Ostinato über einen langen Themen-Boulevard. Weite Melodiebögen rahmen den lässigen „Yellow Yak“ Reggae und eine knallige Bebopjagd ist „The Great White Open“ für brillante Improvisationen an der Trompete, womit Christian Winninghoff das Farbspektrum kompetent in allen Sparten vollendet.
****
music manual (Aut) 01/04

‚Der Trompeter Christian Winninghoff macht dem CD-Titel ‚Color Music’ alle Ehre und präsentiert mit seinem Sextett klangfarbenprächtigen New Jazz.’
Martin Laurentius in Jazz Thing 02/04

‚Auf Bebop, Bolero, lyrische Improvisationen im Duo mit dem Pianisten – der Kölner Trompeter zeigt, wie vielseitig er ist.’
Hans Hielscher im KulturSpiegel 11/03

‚Auf dieser CD lotet Winninghoff alle Farbschattierungen aus. Vom bluesigen „Dark Blue“, dem düsteren „Black Widow“, dem intimen „De La Rosa“ hin zum offenen Swing, der sehr energiereich ist in „The Great White Open“, außerdem der Reggae „Yellow Yak“, bei dem der Rapper Cappuccino gefeatured wird. Eine traumhafte Band um den bekannten Trompeter (Jürgen Friedrich (p), Niels Klein (sax), Werner Neumann (git), Christian von Kaphengst (bass)). Stilistisch hervorragend!’
Die digitale Jazz-Zeitung des Schleswig-Holsteiner Jazzinstituts 12/03